Unser Tipp

1947 reist John Steinbeck mit dem Fotografen und Freund Robert Capa durch die Sowjetunion. Sie wollen das Leben des russischen Volkes authentisch und unabhängig von der hetzerischen Darstellung ihrer US-Amerikanischen Heimat dokumentieren, die den Gegner im Kalten Krieg als seelenlosen Roboter deklariert. Ihre Skepsis findet Bestätigung in den offenen und neugierigen Menschen, denen sie auf ihrer Reise begegnen. Es gelingt ihnen, einen Blick auf sie zu werfen, wie sonst keinem. Steinbeck beschreibt die Menschen und ihr karges Leben, zeigt uns Fabrikarbeiter, Bauern, Angestellte, die unter großen Mühen ihr kriegswundes Land wieder aufbauen, denen es aber trotzdem gelingt, dem Leben Freude abzuringen. Der Autor berichtet ebenso mit viel Humor über den einen oder anderen Schabernack, den er und vor allem sein Begleiter treiben.

Capas Aufnahmen fangen gekonnt die Atmosphäre eines durch den Krieg geschundenen Landes und ihrer Bewohner ein, die versuchen in die Normalität zurückzukehren.

John Steinbeck (1902-1968), amerikanischer Erzähler deutsch-irischer Abstammung, war als Gelegenheitsarbeiter, später als Reporter und im Zweiten Weltkrieg als Kriegsberichterstatter tätig. Für sein erzählerisches Werk wurde Steinbeck unter anderem mit dem „Pulitzer-Preis“ und dem „Nobelpreis für Literatur“ ausgezeichnet.

Robert Capa (1913–1954), US-amerikanischer Fotograf und Journalist ungarischer Abstammung, wurde als Kriegsreporter bekannt. Seine Aufnahmen wurden u.a. in „Life“ und „Time“ veröffentlicht. 1947 gründete er mit anderen Fotografen die Fotoagentur Magnum und mied zunehmend die Kriegsberichterstattung. 1954 reiste er für „Life“ als Fotojournalist in den Indochinakrieg, wo er starb, als er auf eine Landmine trat.