Ein Überraschungstipp von 2014

Das Christentum verehrt Jesus von Nazaret als sanften Hirten, dessen Reich nicht von dieser Welt sei. Aber entspricht dieses Bild der historischen Realität? Reza Aslans neues Buch ist auch diesmal eine packende, glänzend geschriebene Lektüre voller überraschender Erkenntnisse.

Reza Aslan entführt uns in das Palästina des ersten Jahrhunderts – eine Welt voller Aufruhr und apokalyptischer Erwartungen. Es war die Zeit der Zeloten, die es als ihre religiöse Pflicht ansahen, das gelobte Land der Juden von den römischen Besatzern zu befreien. Einer von ihnen war Jesus von Nazaret, ein Revolutionär mit ambivalentem Verhältnis zur Gewalt, der ein Königreich Gottes auf Erden errichten wollte. Gestützt auf eine kritische Lektüre der christlichen Überlieferung und die Erkenntnisse der Wissenschaft zeigt Aslan, wer Jesus war, bevor es das Christentum gab und warum die frühen Christen ihn nach seiner Hinrichtung zu jemand ganz anderem machten. Es ist das brillant erzählte Porträt eines Mannes voller Widersprüche, einer Epoche voll religiöser Inbrunst und einer Weltreligion im Werden.