Familienbiographie im Sortiment Büchergilde9.5.2012
Edmund de Waal
Der Hase mit den Bernsteinaugen
Das verborgene Erbe der Familie Ephrussi

Paris – Wien – Odessa: Die Ephrussi zählten zu den vermögendsten und einflussreichsten Familien Europas. Ein Nachfahre erzählt nun ihre außergewöhnliche Geschichte.
264 Netsuke, japanische Miniatur-Schnitzereien aus Holz und Elfenbein, liegen in der Vitrine des britischen Keramikkünstlers Edmund de Waal, Nachkomme der jüdischen Bankiersfamilie Ephrussi. Wie sie dorthin gelangten, erzählt de Waal in einem Erinnerungsbuch, das vom Paris der Belle Époque ins Wien des Fin de siècle führt und vom Tokio der 1950er Jahre über Odessa nach London.
Charles Ephrussi, Kunsthistoriker, Sammler, Mäzen der Impressionisten und Freund von Marcel Proust, erwarb in den 1870er Jahren die Netsuke und schenkte sie um die Jahrhundertwende seinen Wiener Verwandten Viktor und Emmy, de Waals Urgroßeltern. Bis mit dem „Anschluss“ ihre Welt zusammenbrach, residierten sie in einem prunkvollen Palais, umgeben von Büchern und Kunstschätzen. Dann wurde das Vermögen „arisiert“, die Familie in die ganze Welt verstreut. Einzig die Sammlung der Netsuke blieb erhalten. Das treu ergebene Dienstmädchen Anna versteckte alle 264 Figuren in ihrer Matratze und gab sie nach Kriegsende der Familie vollständig zurück. Die Netsuke werden so zum wertvollsten Besitz der Ephrussis, zum Sinnbild des Umbruchs und das Herz ihrer Familiengeschichte.
Auf der Spurensuche nach seiner Familie schrieb Edmund de Waal eine brillante Erkundung über Besitz und Verlust, über das Leben der Dinge und die Fortdauer der Erinnerung.
Costa Book Award 2010
Edmund de Waal wurde 1964 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Er ist Professor für Keramik an der University of Westminster und stellte u.a. im Victoria and Albert Museum und in der Tate Britain aus. Er lebt in London.
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