Unser Tipp

Zwei Fraktionen von Umweltschützern liefern sich einen erbitterten Kampf auf den Channel Islands vor der Südküste Kaliforniens, wo die Umwelt vom Menschen empfindlich gestört wurde. Soll man das Gleichgewicht des Ökosystems wiederherstellen – was zwangsläufig die Ausrottung mancher Tierarten bedeutet -, oder soll man um jeden Preis das Töten verhindern? T.C. Boyle stellt ein paar Grundsatzfragen zu unserem Naturverhältnis.

Alles beginnt mit einem Schiffbruch vor der Küste Kaliforniens, den nur eine Frau überlebt: Beverly, die den Haien entkommt, nur um auf einer rattenverseuchten Insel zu landen. Jahrzehnte später ist die Insel samt Umgebung Schauplatz eines erbitterten Kampfes zwischen Umweltschützern verschiedener Couleur: Da ist Alma, Beverlys Enkelin, die mit ihrem Freund Tim im Auftrag des Staates das aus dem Gleichgewicht geratene Ökosystem wieder herstellen soll. Zum Beispiel, indem sie Ratten vergiftet, damit die nahezu ausgerotteten Vögel wieder eine Chance haben, oder Wildschweine abschießt, die ihrerseits zur Beute einer nicht heimischen Sorte von Adlern werden. Im gegnerischen Lager ist Dave LaJoy, Almas Nemesis, ein fanatischer, idealistischer Rabauke, der vor nichts zurück schreckt, um Tiere zu schützen, selbst wenn es Ratten sind. Daves Freundin Anise, auf einer der Inseln aufgewachsen, hat ihre ganz eigenen Gründe, seinen rabiaten Feldzug zu unterstützen.

In Boyles apokalyptischem Roman geht es um die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen durch den Menschen und die katastrophalen Folgen. Boyle hat eines seiner ältesten Themen weiterentwickelt, aber nie war er so bitter und böse, nie war es ihm so ernst.

T.C. Boyle wurde 1948 in Peekskill, New York geboren und gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Schriftstellern der USA. Heute unterrichtet er an der University of Southern California. Für World’s End wurde er 1987 mit dem PEN/Faulkner-Preis ausgezeichnet.