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Unsere vergangenen Termine 2015

Mi. 28.1. 2015 · 19 Uhr · Kinemathek Karlsruhe, Studio 3, Kaiserpassage 6, 76133 Karlsruhe

Büchergilde im Blick

Kinemathek zeigt den Film

Die Marquise von O.

Regie: Eric Rohmer, BRD/Frankreich 1975

Buchcover

Mit Edith Clever, Bruno Ganz, Otto Sander u.a., 102 Minuten.

WIEDERHOLUNG WEGEN GROSSER NACHFRAGE!

Eric Rohmers nahezu wortgetreue Verfilmung der Kleist-Novelle. Dabei legt er die ironische Moralkritik der Vorlage bloß und entwickelt daraus ein heiteres Plädoyer für praktizierte Menschlichkeit.

Dazu auf dem Büchertisch das illustrierte Buch Heinrich von Kleist. 3 Novellen mit „Der Findling“, „Die Marquise von O.“ und „Michael Kohlhaas“. Illustriert von Johannes Grützke, Anke Feuchtenberger und Martin Grobecker.

Veranstaltungsort: Studio 3, Kaiserpassage 6, 76133 Karlsruhe

weiterer Aufführungstermin Samstag, 31. Januar 2015

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Büchergilde · Metzlersche Buchhandlung · Kinemathek Karlsruhe

Eintritt: 6,00 €, Mitglieder: 4,50 € (Vorverkauf Laden)

Mi. 28.1. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Annette Pehnt, Friedemann Holder und Michael Staiger

Nicht-Bücher stellen vor:

Die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher

Buchcover

Verworfene Titel, ungeschriebene Bücher: In dieser Anthologie erzählen Schriftsteller wie Arno Geiger, Terézia Mora und Lutz Seiler, aus welchen Wunschtiteln nie etwas wurde. Sie erzählen die Geschichten hinter den Geschichten und legen ihr Verhältnis zu Titeln offen,was passioniert, obsessiv oder voller Reibung sein kann, aber eines niemals: leidenschaftslos. Denn Titel sind eben nicht nur Garnitur oder Markenname, auch wenn viele Verlage so mit ihnen umgehen. Bei Titeln geht es immer auch ums Ganze: darum, wie der Text sich dem Autor zeigt und zum Leser sprechen soll.

Die Autorin Annette Pehnt und die Literaturwissenschaftler Friedemann Holder und Michael Staiger haben eine Bibliothek des Ungeschriebenen zusammengestellt: pointierte Berichte aus den Werkstätten von 71 Schriftstellern der Gegenwart über verworfene Romanstoffe und die rätselhafte Magie ungenutzter Titelformulierungen. Illustriert werden die Texte mit Umschlägen, die diese nie realisierten Bücher hätten tragen können – entworfen von Studenten der Karlsruher Hochschule für Gestaltung (HfG). In Lesung und Gespräch stellen Annette Pehnt und Prof. Dr. Stephan Krass (Hg.) von der HfG, das faszinierende Buchprojekt vor – einige Titel sind an diesem Abend ausgestellt.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 2.2. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Arno Camenisch

LESUNG SÜD liest aus

Nächster Halt Verlangen

und aus ''Fred und Franz''

Buchcover

Ist es nicht wahr, so ist es gut geflunkert: In „Nächster Halt Verlangen“ versammelt Arno Camenisch Geschichten aus dem Leben eines reisenden Poeten. Neapel und Bogotà, Lemberg und Lissabon, Hongkong und Tavanasa. Schöne Polizistinnen, dicke Zöllner, Kellner wie Kühlschränke und gefährliche Frauen sind wechselnde Begleiter. Und das Schlitzohr kommt ständig von einer Bredouille in die andere …

Ein unterschiedliches Brüderpaar steht im Mittelpunkt von „Fred und Franz“, das mehr Theaterstück als Roman ist: „Wie lange geht das schon so?“, fragt Franz den Fred. „Seit Anfang an“, antwortet dieser, „also seit dem Ende“. Fred trauert Maria nach. Franz scheint durchtriebener und findet doch kein Ende mit der verheirateten Magdalena. Situationskomik ist garantiert!

Autor und Performer Arno Camenisch, 1978 in Tavanasa im Schweizerischen Graubünden geboren, schreibt auf Deutsch und Rätoromanisch. Er studierte am Literaturinstitut in Biel. Seine Texte, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden, wurden zahlreich ausgezeichnet – zuletzt mit dem „Förderpreis Komische Literatur 2015“. Und mit der Originalität, mit der er seine Wort- und Bildersprache kreiert, trägt Arno Camenisch seine Texte vor.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Di. 10.2. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Kristof Magnusson

ungeheuer spannend liest aus

Arztroman

Buchcover

Anita Cornelius, Notärztin an einem Berliner Krankenhaus, liebt ihren Beruf. Ihr Ex-Mann Adrian ist Arzt am selben Krankenhaus. Sie haben sich vor kurzem getrennt. Und Lukas, ihr vierzehnjähriger Sohn, lebt bei seinem Vater und dessen neuer Freundin Heidi. Hätte Anita Adrian nicht zufällig bewusstlos auf der Krankenhaustoilette gefunden, zugedröhnt mit einem Narkosemittel, und hätte Heidi nicht dauernd diese Sprüche losgelassen, dass Arme und Kranke oft genug selbst an ihrem Zustand schuld sind, dann könnte sich Anita weiter vormachen: Alles ist in bester Ordnung. Ist es aber nicht …

Kristof Magnusson erzählt mit großer Kenntnis vom Berufsalltag einer Notärztin – und von ihrem Patchwork-Leben im neo-bürgerlichen Kreuzberg.

Kristof Magnusson ist 1976 in Hamburg geboren. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und der Universität Reykjavík. Er war im Sommer 2006 Stadtschreiber des Goethe-Instituts in Pune/Indien und im Herbst 2008 Writer in Residence an der University of Iowa, 2010 am Grinnell College, 2013 an der Queen Mary/University of London und 2014 am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Fr. 13.2. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Kirsten Fuchs und Volker Strübing

Lesebühnenkunst zusammen auf Tour

Ein Feuerwerk der Lesebühnenkunst

Buchcover

Die perfekte Mischung für einen kreativen und unterhaltsamen Abend:

Kirsten Fuchs ist Lesebühnenautorin und Kolumnistin und lebt in Berlin. „Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig“ heißt ihr neuer Erzählband – und er liefert auf unnachahmliche Art Kirsten-Fuchs-Erkenntnisse: Man erfährt, wie man Kassiererinnen glücklich macht, welche Vorteile ein Pfropfen im Ohr hat oder wie man Wehen zur Stromgewinnung nutzen kann – ein Kaleidoskop der Alltagskuriositäten. Ohne Sentimentalität, dafür mit derben Sprüchen und einem ordentlichen Schuss Sarkasmus.

Volker Strübing ist Lesebühnenautor, Filmemacher und dreimaliger Sieger der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften (aktueller Vizevizemeister). In seinen Geschichten, Filmen und Liedern widmet er sich bedrohten Tierarten und ihrer korrekten Zubereitung, berichtet aus Verschwörungstheorie und -praxis und verhandelt die Relativitätstheorie der Liebe, die Revolution per Singlebörse und die Zukunft der Menschheit.

Schon oft standen Kirsten Fuchs und Volker Strübing gemeinsam auf der Bühne und vor der Kamera. Nun gehen sie für eine begrenzte Zahl von Terminen gemeinsam auf Tour – und schauen dabei auf einen Sprung ins Literaturhaus im PrinzMaxPalais vorbei.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Do. 26.2. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Angelika Klüssendorf

erwachsenes Mädchen liest aus

April

Buchcover

Angelika Klüssendorf schreibt in ihrem neuen Roman „April“ die Geschichte der Protagonistin aus „Das Mädchen“ weiter. Das Mädchen nennt sich nun April, nach einem Song von Deep Purple, und ist kein Kind mehr: Sie hat das Heim verlassen, ihre Ausbildung abgebrochen und arbeitet als Bürohilfskraft. Im Leipzig der späten 70er-Jahre versucht sie sich zurechtzufinden, testet ihre eigenen Grenzen aus und überschreitet alle, die ihr gesetzt werden – auch die zwischen den beiden Deutschlands. Aber jedem Ausbruch folgt ein Rückfall, jedem Glücksmoment eine Zerstörung, jedem Rausch die Ernüchterung. Und immer ist da die Frage nach den Kindheitsmustern, der Prägung durch die verantwortungslose Mutter und den alkoholkranken Vater.

Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute lebt sie in Berlin. Für ihre Romane „Das Mädchen“ (2011) und „April“ (2014) wurde sie 2014 für den Deutschen Buchpreis nominiert und für ihre subtile Darstellungskunst der autobiografischen Selbstfindung mit dem Hermann-Hesse-Preis gewürdigt.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 2.3. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Saskia Hennig von Lange

LESUNG SÜD liest aus

Zurück zum Feuer

Buchcover

Da wird nicht lange gefackelt: „Zurück zum Feuer“ ist ein mitreißendes Kammerspiel, das dem Leser den Atem raubt. Im Mittelpunkt des Debütromans von Saskia Hennig von Lange steht Max Schmelings Haus, in dem der Ex-Boxweltmeister im Schwergewicht über 50 Jahre mit seiner Frau zurückgezogen gelebt hat. Es wird von drei Leben erzählt, die über das Schmeling-Haus verbunden sind: Da ist Max, der seinen Vornamen mit Schmeling teilt. Er ist Gutachter und soll das leerstehende Haus bewerten. Doch Max hat vor Kurzem seinen Sohn durch einen Unfall verloren und ist in einer Krise. Was als Besichtigung beginnt, gerät außer Kontrolle. Max‘ Ehefrau Inge versucht vergeblich, ihn zu erreichen und verliert ihre mühsam gewahrte Fassung. Jahre zuvor liegt der sterbende Max Schmeling im selben Haus – ein Kampf ohne Gegner, bei dem es nichts zu gewinnen gibt …

Saskia Hennig von Lange, geboren 1976, lebt in Frankfurt am Main. Sie studierte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte. Sie erhielt unter anderem den Wortspiele-Literaturpreis (2013) und den Rauriser Literaturpreis (2014).

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Mo. 16.3. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Arno Geiger

endlich! liest aus

Selbstportrait mit Flusspferd

Buchcover

Julian ist 22. Mit der Trennung von Judith kommt er nicht klar, obwohl er sie gewollt hat. So übernimmt er in Professor Behams Garten die Pflege eines Zwergflusspferds: Es isst, gähnt, taucht und stinkt und bestimmt den Rhythmus seines Sommers. Dann ist da noch Aiko, die 27-jährige Tochter des Professors, in die er sich ernsthaft verliebt. Und sein Freund Tibor, der alles leichter zu nehmen scheint als Julian es kann …

Arno Geiger erzählt in seinem neuen Roman Selbstporträt mit Flusspferd von der Suche nach einem Platz in der Welt – für Flusspferde und Menschen.

Arno Geiger, 1968 in Bregenz geboren, studierte Literaturwissenschaft und lebt in Wolfurt und Wien. Er wurde für seinen Roman Es geht uns gut 2005 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. 2008 erhielt er den Johann-Peter-Hebel-Preis.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mi. 18.3. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Stefan Scherer

Tatort Vortrag

Die Moral im Fadenkreuz

Wie und warum die ARD-Reihe „Tatort“ seit 1970 moralische und bürgerliche Wertvorstellungen in der Bundesrepublik prägt?


Jeden Sonntag zur Hauptsendezeit 20:15 Uhr schaut die Republik gebannt auf den Fernseher: Die ARD-Reihe „Tatort“ gilt als das letzte mediale Lagerfeuer der Deutschen mit bis zu 13 Millionen Zuschauern. Keine regelmäßig ausgestrahlte Sendung im Deutschen Fernsehen hat vergleichbar hohe Quoten. Warum ist dieser Fernsehkrimi bis heute so erfolgreich? Inwiefern vermittelt er trotz der immer wieder gewalttätigen Darstellung von Kapitalverbrechen Wertvorstellungen der deutschen Gesellschaft?

In seinem Vortrag bietet Stefan Scherer, Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft am KIT, einen Überblick über 45 Jahre „Tatort“ und gibt Antworten darauf, warum es die Reihe immer wieder schafft, auch junge Zuschauer für sich zu gewinnen. Zugleich wird erkennbar, warum die Kriminalgeschichte seit der Aufklärung im 18. Jahrhundert bürgerliche Werte vermittelt – und diese im „Tatort“ Woche für Woche bestätigt.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 8. Karlsruher Krimitage 2015.


Eintritt frei

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Kulturbüro der Stadt Karlsruhe

Mo. 13.4. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Leif Randt

LESUNG SÜD liest aus

Planet Magnon

Buchcover

Ein kühner, kunstvoller Gegenwartsroman aus einem anderen Sonnensystem

In den unendlichen Weiten des Weltraums existiert ein Sonnensystem, in dem endzeitlicher Frieden herrscht. Seine sechs Planeten und zwei Monde werden von einer weisen Computervernunft regiert, die auf Grundlage von perfekter Statistik und totalem Wohlstand die fairsten Entscheidungen trifft. Zwischen Metropolenplanet Blossom und Müllplanet Toadstool ist längst die neue Zeit angebrochen, eine postdemokratische Ära des Friedens und der Selbstkontrolle. Menschen haben sich zu Kollektiven zusammengeschlossen, zu ästhetischen Gemeinschaften, die um die besten Lebensstile konkurrieren. Marten Eliot und Emma Glendale, die beiden jungen Spitzenfellows des Dolfin-Kollektivs, verlassen ihren heimischen Campus und reisen von Planet zu Planet, um neue Mitglieder anzuwerben. Doch das Sonnensystem wird erschüttert, als das aggressive Kollektiv der gebrochenen Herzen von sich reden macht, von dem man annimmt, es bestehe aus emotionalen Verlierern. Minzefarbene Giftwolken steigen von Marktplätzen und Sommercamps auf, tatsächliche Gewalt droht in die Planetengemeinschaft zurückzukehren. Auf ihren Reisen rücken Marten und Emma die gebrochenen Herzen gefährlich nahe. Können die beiden den Umsturz verhindern?

In „Planet Magnon“ schickt Leif Randt seine Protagonisten in eine bizarr utopische Welt, in einen Kosmos der Saurier und Raumschiffe, der an neue Popmythen ebenso erinnert wie an Klassiker des Hollywoodkinos. Ihm gelingt die Vereinigung von poetischer Eleganz, literarischem Wagemut und packendem Genre.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Mo. 20.4. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Nino Haratischwili

Epochal liest aus

Das achte Leben (Für Brilka)

Buchcover

Georgien, 1900: Mit der Geburt Stasias beginnt dieses berauschende Opus über sechs Generationen. Stasia wächst in der wohlhabenden Oberschicht auf und heiratet jung den Weißgardisten Simon Jaschi, der am Vorabend der Oktoberrevolution nach Petrograd versetzt wird. Als Stalin an die Macht kommt, sucht Stasia mit ihren beiden Kindern Kitty und Kostja in Tbilissi Schutz bei ihrer Schwester Christine, bekannt für ihre atemberaubende Schönheit.

Deutschland, 2006: Nach dem Fall der Mauer und der Auflösung der UdSSR herrscht in Georgien Bürgerkrieg. Niza, Stasias hochintelligente Urenkelin, hat mit ihrer Familie gebrochen und ist nach Berlin ausgewandert. Als ihre zwölfjährige Nichte Brilka nach einer Reise in den Westen nicht mehr nach Tbilissi zurückkehren möchte, spürt Niza sie auf. Ihr erzählt sie die ganze Geschichte: von Stasia, die still den Zeiten trotzt, von Christine, die für ihre Schönheit einen hohen Preis zahlt, von Kitty, der alles genommen wird, von Kostja, der den Verlockungen der Macht verfällt, von Kostjas rebellischer Tochter Elene und deren Töchtern Daria und Niza.

„Das achte Leben (Für Brilka)“ ist ein ein Epos mit klassischer Wucht und großer Welthaltigkeit, ein mitreißender Familienroman, der mit hoher Emotionalität über die Spanne des 20. Jahrhunderts bildhaft und eindringlich, dabei zärtlich und fantasievoll acht außergewöhnliche Schicksale in die georgisch-russischen Kriegs- und Revolutionswirren einbindet.

Nino Haratischwili wurde 1983 in Tiflis, Georgien, geboren. Von 2000 bis 2003 studierte sie Filmregie an der Staatlichen Schule für Film und Theater in Tiflis. Bis 2007 folgte ein Regiestudium an der Theaterakademie Hamburg. Nino Haratischwili schreibt Prosatexte und Stücke in deutscher Sprache. 2009 gewann sie gemeinsam mit Philipp Löhle den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes und 2011 wurde sie mit dem Kranichsteiner Literaturförderpreis ausgezeichnet. Nino Haratischwili lebt als freie Regisseurin und Autorin in Hamburg.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 4.5. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Dirk Laucke

LESUNG SÜD liest aus

Mit sozialistischem Grusz

Buchcover

Ein literarisches Debüt mit Herz, Hirn und Kodderschnauze.
Hermann F. Odetski versteht die Welt und seinen Sohn nicht mehr. Was soll aus dem Jungen nur werden? Abitur und ABM! Vater Odetski steigt die Kellertreppe hinab, holt die alte Erika raus, obwohl der Anschlag der ß-Taste abgebrochen ist, und wendet sich per Brief an jemanden, der es wissen muss: Margot Honecker.

Phillip Odetski, dieser Junge, soll seinem Vater ihre Adresse in Chile beschaffen, für was hat er dieses Internet sonst. FÜR WAS? Phillip jedoch denkt gar nicht daran, die Briefe abzuschicken, sondern beginnt, seinem Vater als Frau Honecker zu antworten. Und über den Umweg Margot kommen sich Vater und Sohn Odetski so nah wie noch nie. Und ihrem Happy End vielleicht auch.

Als Dramatiker ist Dirk Laucke längst bekannt, als Romanautor wird er es jetzt werden. Sein Debüt „Mit sozialistischem Grusz“ ist skurril, bitterkomisch und warmherzig.

Dirk Laucke, geboren 1982, wuchs in Halle auf und lebt in Berlin. Er studierte von 2004 bis 2008 im Studiengang Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin (UdK). Seine Theaterstücke wurden vielfach ausgezeichnet und aufgeführt.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Mo. 8.6. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Martin Lechner

LESUNG SÜD liest aus

Kleine Kassa

Buchcover

Georg rennt – um sein Glück, seinen Verstand und sein Leben.
Der Schlaueste ist Lehrling Georg Röhrs nicht. Doch er hat einen Traum: Liftboy in einem Hotel am Meer will er werden, mit seiner verschwundenen Jugendliebe Marlies den Nachtzug nehmen und aus der heimatlichen Enge fliehen. Als Georg über eine Leiche stolpert und unbeabsichtigt den Schwarzgeldkoffer seines Meisters entwendet, überstürzen sich die Ereignisse: An einem einzigen Wochenende verliert er Wohnung, Arbeit, Eltern, Freunde, Geld, Liebe und vielleicht ein Stückchen seines Verstandes und doch steht am Ende dieser halsbrecherischen Jagd eine neue, ungeahnte Freiheit.

Martin Lechner ist ein turbulentes, atemloses Romandebüt gelungen, das Provinzkomödie mit literarischer Virtuosität verbindet.

Martin Lechner, geboren 1974, studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam. Seit 2005 hat er zahlreiche Beiträge in Literaturzeitschriften wie Bella triste, manuskripte und Edit und einige Erzählungen veröffentlicht. Martin Lechner lebt und schreibt in Berlin.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Do. 11.6. 2015 · 19 Uhr · Kinemathek Karlsruhe, Studio 3, Kaiserpassage 6, 76133 Karlsruhe

Büchergilde im Blick

Kinemathek zeigt den Film

Bonjour Sagan

Diane Kurys, Frankreich 2008

Buchcover

mit Sylvie Testud, Pierre Palmade, Lionel Abelanski.
35mm, 117 Min., dt. UT

Als 18-jährige Literaturstudentin veröffentlichte Françoise Quoirez unter dem Pseudonym Sagan ihren ersten Roman Bonjour Tristesse, der – nur in wenigen Wochen geschrieben – ebenso schnell vergriffen war und sie schlagartig berühmt machte. Die autobiografisch geprägte Geschichte eines jungen Mädchens, das frei von Schuldgefühlen seine Sexualität auslebt und einen anderen Menschen in den Selbstmord treibt, sorgte für einen Skandal und traf zugleich den Nerv der Nachkriegsgeneration von 1954. Die Schriftstellerin schien den Lebenshunger ihrer Romanfigur zu teilen. Mit ihrem Freiheitsdrang und exzentrischem Lebensstil wurde sie zur Ikone von Unabhängigkeit und Glamour.

Die filmische Biografie, die sich vor allem den ersten Karrierejahren Françoise Sagans ausführlich widmet, zeichnet das Bild einer widersprüchlichen, zerrissenen Persönlichkeit. In der Titelrolle überzeugt Sylvie Testud, die das junge rebellische Mädchen ebenso glaubwürdig verkörpert wie die gealterte todkranke Frau.

Das Buch zum FIlm:

Françoise Sagan:

Bonjour tristesse

Illustriert von Katrin Stangl
Aus dem Französischen von Helga Treichl.
Vorzugsausgabe mit einer Lithographie
Signiert und nummeriert, Auflage: 100
Schutzumschlag, Lesebändchen, gestaltetes Vorsatzpapier,
26 Abbildungen, farbig, Bildformat: 12 cm x 19 cm, fester Einband, 194 Seiten.
Preis für Mitglieder 128,00 €
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Neu bei der Büchergilde:

Françoise Sagan:

Ein bisschen Sonne im kalten Wasser

Neu übersetzt von Sophia Sonntag
mehr Info

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Metzlersche Buchhandlung · Kinemathek Karlsruhe · Büchergilde

Eintritt: 6,00 €, Mitglieder: 4,50 € (Vorverkauf Laden)

Fr. 12.6. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

José F. A. Oliver

Hab’ Sonne im Herzen liest aus

Fremdenzimmer

Buchcover

„Hab’ Sonne im Herzen … und alles wird gut“, schrieb José F. A. Olivers Tagesmutter in sein Poesiealbum. Mit Grimms Märchen und Volksliedern brachte sie ihm und seinen Geschwistern die deutsche und besonders die alemannische Kultur nahe. Als Kind andalusischer Gastarbeiter im beschaulichen Schwarzwaldort Hausach aufgewachsen, prägten die beiden Kulturen und Sprachen José F. A. Oliver seit Kindesbeinen an.

In seinem neusten Essayband „Fremdenzimmer“ schildert José F. A. Oliver liebevoll Erinnerungen seiner Kindheit, erzählt oft heiter von Szenen dieser „Mehrkulturalität“ und sinniert zuweilen spitzfindig über die deutsche Sprache, wie den Zusammenhang von „st:erben“ und „L:over“. Besonders den poetischen Wert solcher Wortspiele schätzt José F. A. Oliver, der erklärt: „Ich bin immer Dichter, auch wenn ich frühstücke“. Dichter sei eine Seinsform, Dichter sei man oder nicht.

José F. A. Oliver, geboren 1961 in Hausach, studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie an der Universität Freiburg. Seine Essays und Gedichte sind mehrfach ausgezeichnet, zuletzt wurde er mit dem Basler Lyrikpreis 2015 geehrt.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Mo. 29.6. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Daniel Kehlmann

präsentiert

Leo Perutz

Sprecher: Karl-Rudolf Menke

Im Rahmen der Europäischen Kulturtage war Daniel Kehlmann 2014 zu Gast in Karlsruhe und präsentierte Texte von Karl Kraus. Nun ist er zurück, um das erfolgreiche Veranstaltungskonzept fortzusetzen.

Der Autor kommentiert dieses Mal Texte des österreichischen Schriftstellers Leo Perutz (1882-1957), den er persönlich sehr bewundert: „Perutz ist der große magische Realist der deutschen Literatur.“ Neben Der Meister des jüngsten Tages und der Novellensammlung Nachts unter der steinernen Brücke schätzt Daniel Kehlmann vor allem einen Perutz-Roman: Der Marques de Bolibar, der zur Zeit der napoleonischen Kriege in Spanien spielt. „So etwas habe ich bis jetzt nirgendwo anders gelesen.“

Daniel Kehlmann, geboren 1975 in München, studierte Philosophie und Germanistik an der Universität Wien. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kleist-Preis 2006 und den Thomas-Mann-Preis 2008. Sein Roman Die Vermessung der Welt war ein internationaler Bestseller. Im März dieses Jahres erschien sein neustes Buch Kommt Geister, in dem er die Poetikvorlesungen seiner Gastprofessur im Sommer 2014 an der Goethe-Universität Frankfurt zusammenfasst.

-> alles von Leo Perutz im Artikelkatalog

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Mo. 6.7. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Vea Kaiser

LESUNG SÜD liest aus

Makarionissi

oder Die Insel der Seligen

Ist es leichter glücklich oder unglücklich zu sein?

Von Griechenland bis Niedersachsen, von den Fünfzigerjahren bis in die Gegenwart: In ihrem neuen Roman erzählt Vea Kaiser in ihrem einzigartigen Ton von der Glückssuche einer Familie und deren folgenreichen Katastrophen, von Möchtegern-Helden und Herzensbrechern. Und von der großen Liebe, die man mehrmals trifft. In einer niedersächsischen Kleinstadt wird die Erotik der deutschen Sprache entdeckt.

In der österreichischen Provinz sehnt sich ein skurriler Schlagerstar nach einer Frau, die er vor 40 Jahren verlor. In einer Schweizer Metropole macht ein liebeskranker Koch dank pürierter Ameisen Karriere. Und auf einer griechischen Insel sucht ein arbeitsloser Gewerkschafter verzweifelt seinen Ehering, um dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Doch alles beginnt in einem vom Krieg entzweiten Dorf an der albanisch-griechischen Grenze. Mit einer Großmutter und Kupplerin par excellence, die keine Intrige scheut, um den Fortbestand ihrer Familie zu sichern. Und mit der klugen, sturen, streitbaren Eleni und ihrem Cousin Lefti, der sich nichts sehnlicher wünscht als Frieden. Als Kinder unzertrennlich, entzweien sich die beiden umso stärker als Erwachsene. Und kommen doch nie voneinander los.

Mit hinreißender Tragikomik, einem liebevollen Blick für Details und furioser Fabulierlust folgt Vea Kaiser der Geschichte einer unvergesslichen Familie, die auseinandergerissen werden musste, um zusammenzufinden.

Vea Kaiser, geb. 1988, studiert Klassische und Deutsche Philologie in Wien. Für ihre belletristischen Arbeiten erhielt sie unter anderem das Hans-Weigel-Literaturstipendium, das Start-Stipendium des BMUKK sowie den Theodor-Körner-Preis. Sie war Finalistin beim 17. Open Mike und nahm 2010 an der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquium Berlin teil.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Mo. 13.7. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Ilija Trojanow und Lola Shoneyin

Afrikanissimo mit

Die geheimen Leben der Frauen des Baba Segi

Ilija Trojanow präsentiert die nigerianische Autorin Lola Shoneyin und ihren Debutroman.

„Die geheimen Leben der Frauen des Baba Segi“ ist die bunte und faszinierende Geschichte einer wohlhabenden afrikanischen Familie, die in eine Krise gerät, als der Patriarch Baba die junge und gute ausgebildete Bolanle als vierte Frau in seine polygame Ehe bringt. Sie ist nicht nur starke Konkurrenz, sondern droht auch, die Geheimnisse der anderen drei Frauen zu lüften.

Von Außen scheint es, als würde das Leben der Frauen um Baba Segi harmonisch verlaufen, aber unter der Oberfläche brodelt es: Argwohn ist das tägliche Gericht, Hinterhältigkeit das Gewürz. Die Frauen müssen nicht nur ihre Position mit Zähnen und Klauen verteidigen, sondern auch noch darauf achten, dass es der Ehemann nicht bemerkt.

Klug und trotz aller dramatischen Geschehnisse sehr humorvoll, beschreibt Lola Shoneyin eine Lebensweise, die für den deutschen Leser wie aus der Zeit gefallen wirkt. Mit viel Empathie und Verständnis erzählt sie, wieso sich jede der vier Frauen für eine polygame Ehe entschieden hat.

Lola Shoneyin, geboren 1974 in Ibadan, besuchte verschiedene Englische Internate und kehrte nach Nigeria zurück, um dort ihre Schulausbildung und ihren Bachelor abzuschließen. Die Dichterin und Autorin lebt in Abuja, wo sie Englisch und Schauspiel an einer internationalen Schule unterrichtet.

Ilija Trojanow, geboren 1965 in Sofia, floh mit seiner Familie 1971 nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielten. In seiner Jugend lebte er in Deutschland, Kenia und Nairobi, studierte dann Rechtswissenschaften und Ethnologie in München. Er gründete zwei Verlage, die auf afrikanische Literatur spezialisiert sind, verfasste Sachbücher und Reiseführer über Afrika, und übersetzte Werke afrikanischer Autoren. Seit 2003 lebt er in Kapstadt. Trojanow ist Herausgeber der Reihe Weltlese. Lesereisen ins Unbekannte bei der Büchergilde Gutenberg.

Veranstalter:

Metzlersche Buchhandlung · Stephanus-Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Büchergilde · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Mo. 7.9. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Jan Soeken

LESUNG SÜD liest aus

Friends

Zwei Freunde sind auf dem Weg zu einem Treffen des Ku-Klux-Klans. Nur blöd, dass die Anweisungen in der E-Mail nicht genau genug waren...

Statt auf die anderen Klanmitglieder stoßen Hermann und Thomas mitten im Wald auf einen Hundezwinger mit einem dreibeinigen Hund. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und da sie sich inzwischen verirrt haben und die Nacht hereinbricht, wird ihre Freundschaft zunehmend auf die Probe gestellt. „Wie du dich wieder aufführst. Solltest dich mal sehen! Erst willst du was ändern, willst zum Klan. Dann kommt irgendein Köter und die Mütze ist zu heiß. Du hast den Biss wieder nicht. Weißt nicht, was du willst. Kein Wunder, dass das mit dir und Sabine zu Neige gegangen ist.“

Mit Friends legt der Hamburger Jan Soeken sein beeindruckendes Comicdebüt vor – selten hat ein deutscher Autor so mühelos eine Komödie inszeniert. Dem Plot liegt pikanterweise eine wahre Geschichte zugrunde, die im Zuge des NSU-Untersuchungsauschusses ans Tageslicht kam.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Mi. 9.9. 2015 · 19 Uhr · Kinemathek Karlsruhe, Studio 3, Kaiserpassage 6, 76133 Karlsruhe

Büchergilde im Blick

Kinemathek zeigt den Film

Cobra Verde

Regie: Werner Herzog, BRD 1987

mit Klaus Kinski
Drehbuch: Werner Herzog und Bruce Chatwin

Ein Desperado namens Da Silva wird in Brasilien zu einem gefürchteten Banditen, den man allgemein Cobra Verde nennt. Sein bestimmendes, respekteinflößendes Verhalten fällt einem Zuckerbaron auf, der ihn zum Aufseher über seine Plantagensklaven ernennt ...

Dazu auf dem Büchertisch: Das Buch Der Vizekönig von Ouidah von Bruce Chatwin bildete die Grundlage zum Filmdrehbuch.

Entstanden ist die grausame und phantastische Geschichte des berüchtigten brasilianischen Sklavenhändlers Francisco da Silva, der das Vertrauen des Königs gewinnt und zum Vizekönig aufsteigt. In schillernden Bildern erzählt Chatwin eine Parabel von Macht und Trieb, von Gier, Luxus und Verblendung. Chatwins Erzählkunst gelingt es, dabei nicht nur die Schrecken, sondern auch die Faszination einer exotischen Welt zu beschwören.

Für die illustrierte Ausgabe der Edition Büchergilde hat die Künstlerin Sylvie Ringer diese besondere Atmosphäre aufgesogen. Mit Buntstiften, Kohle- und Pastellkreide hat sie wilde Illustrationen geschaffen.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Metzlersche Buchhandlung · Kinemathek Karlsruhe · Büchergilde

Eintritt: 6,00 €, Mitglieder: 4,50 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 5.10. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Mirna Funk

LESUNG SÜD liest aus

Winternähe

Wer bestimmt darüber, wer wir sind? Unsere Herkunft, falsche Freunde, orthodoxe Rabbiner?

Mirna Funk erzählt die Geschichte einer jungen deutschen Jüdin in Berlin und Tel Aviv. Ihr Name ist Lola. Sie ist Deutsche. Sie ist Jüdin. Und die einzige, der ihr ein Hitlerbärtchen ins Gesicht malen darf, ist sie selbst. Sie hat genug davon, dass andere darüber bestimmen wollen, wer sie ist und wer nicht. Sie entscheidet, wovon sie sich verletzt fühlt und wovon nicht.

Lola ist in Ost-Berlin geboren, ihr Vater macht rüber und geht in den australischen Dschungel. Sie wächst auf bei ihren jüdischen Großeltern und ist doch keine Jüdin im strengen Sinne. Ihre Großeltern haben den Holocaust überlebt, sie selber soll cool bleiben bei antisemitischen Sprüchen. Dagegen wehrt sie sich. Sie lebt in Berlin, sie reist nach Tel Aviv, wo im Sommer 2014 Krieg herrscht. Sie besucht ihren Großvater und ihren Geliebten, Shlomo, der vom Soldaten zum Linksradikalen wurde und seine wahre Geschichte vor ihr verbirgt. Lola verbringt Tage voller Angst und Glück, Traurigkeit und Euphorie. Dann wird sie weiterziehen müssen. Hartnäckig und eigenwillig, widersprüchlich und voller Enthusiasmus sucht Lola ihre Identität und ihr eigenes Leben.

Mirna Funk wurde 1981 in Ostberlin geboren und studierte Philosophie sowie Geschichte an der Humboldt-Universität. Sie arbeitet als freie Journalistin und Autorin, unter anderem für »Der Freitag« und das »Zeit Magazin«, und schreibt über Kultur, Lifestyle und Kunst. Sie lebt in Berlin und Tel Aviv.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Do. 8.10. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Karl-Heinz Ott

liest aus

Die Auferstehung

Joschi ist eigentlich Clochard, Jakob ist ein quirliger Fernsehmann, Uli Aussteiger irgendwo zwischen Karl Marx und verlottertem Mönch, und Linda, die Schwester, ist auch im Privatleben eine Macherin. Ihren Vater haben die vier kaum noch gesehen, seit der sein Testament dem „Schwein“ übergeben hat und sich von der „ungarischen Hure“ pflegen lässt. Jetzt ist er tot. Morgen früh wird das Testament eröffnet. Bis dahin muss das Erbe verteilt sein. Keiner verlässt das Haus. Karl-Heinz Ott erzählt brillant und mit großer Komik von dem, was eine Familie zusammenhält – und was sie auseinanderreißt. Verwandt fühlt sich keiner mehr, bis nach einer langen Nacht der Augenblick der Wahrheit kommt.

Ein bissiger, ironischer Roman von Karl-Heinz Ott über die Rechnungen, die schließlich doch jeder begleichen muss.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 12.10. 2015 · 20 Uhr · Konzerthaus, Festplatz, 76137 Karlsruhe

Rafik Schami

erzählt aus

Sophia

oder Der Anfang aller Geschichten

Als Mädchen war Sophia heftig in Karim verliebt, dennoch heiratete sie einen reichen Goldschmied. Als Karim jedoch unschuldig unter Mordverdacht geriet, rettete sie ihm das Leben. Wann immer sie ihn brauche, verspricht er, wird er ihr helfen, auch unter Lebensgefahr. Viele Jahre später kehrt Sophias einziger Sohn Salman aus dem Exil in Italien nach Damaskus zurück. Plötzlich entdeckt er sein Fahndungsfoto in der Zeitung und muss untertauchen. Jetzt erinnert sich Sophia an das Versprechen Karims, der im Alter eine neue Liebe gefunden hat.

In seinem neuen Roman erzählt Rafik Schami von der Macht der Liebe, die Mut und Tapferkeit gibt, die verjüngt und die Leben retten kann.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Messe Karlsruhe

Eintritt: 12,00 €, Mitglieder: 10,00 € (Vorverkauf Laden)

Do. 15.10. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Yascha Mounk

liest aus

Echt, du bist Jude?

Fremd im eigenen Land

Die schwäbische Kleinstadt Laupheim Anfang der Neunzigerjahre: Yascha, 9 Jahre alt, wird vom Lehrer gefragt, ob er evangelisch oder katholisch sei. Als er »jüdisch« sagt, ist ein Lachanfall die Antwort. In diesem Moment beginnt für Yascha Mounk seine Auseinandersetzung mit dem Jüdischsein, über die er in seinem sehr persönlichen Buch „Echt, du bist Jude?“ berichtet. Die Kluft zwischen deutschen Juden und »Deutschen« scheint noch immer unüberwindbar. Der Schatten des Holocaust und die Verpflichtung der immerwährenden Sühne erschweren ein unbelastetes Verhältnis zueinander. Zwar normalisiert sich die Haltung der Deutschen zu ihrem eigenen Land – vor allem seit der WM 2006 -, aber in das neue Selbstbewusstsein mischen sich mehr und mehr antisemitische Aussagen wie »Das wird man doch wohl sagen dürfen«, wenn es beispielsweise um die Politik Israels geht.

Ob das Gedicht von Günter Grass, Aussagen von Martin Walser, das übervorsichtige Verhalten des Zentralrats der Juden oder widersprüchliche wissenschaftliche Aussagen über Theodor Lessing: Mounk beleuchtet wichtige Momente der deutsch-jüdischen Geschichte und macht deutlich, dass es noch ein langer Weg zu einem alltäglichen Umgang miteinander ist. Der Autor verankert Anekdoten aus dem Leben seiner Familie im politischen und gesellschaftlichen Kontext und spricht damit ein sensibles und hochaktuelles Thema an. Er berichtet von antisemitischen Anfeindungen und vonü;bertrieben wohlwollender Sonderbehandlung.
Als Konsequenz gab es für Yascha Mounk nur einen Weg, als Jude ein normales Leben zu führen: Deutschland zu verlassen.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 6,00 €, ermäßigt: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Di. 27.10. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Matthias Nawrat

liest aus

Die vielen Tode unseres Opas Jurek

Viele Tode musste Opa Jurek in seinem Leben sterben: im besetzten Warschau, nachts auf der Straße, wo er in der Sperrstunde zwei deutschen Soldaten in die Arme läuft. In der „weltberühmten Ortschaft“ Oswicim, in der er als Zwangsarbeiter den Todeshunger kennenlernt. In Opole, der vom Krieg zerstörten Stadt auf dem Mond, wo er vor den leeren Regalen seines Lebensmittelgeschäfts Nr. 6, noch immer sterbenshungrig, von Delikatessen und mehrgängigen Mittagessen träumt. Und auch, als er schon längst mit Oma Zofia verheiratet ist und ihre Tochter sich in einen schulbekannten Delinquenten und Sohn regimekritischer Eltern verliebt, der sie nach Kanada entführen will ...

Matthias Nawrats herzzerreißend traurige, schaurig-komische Familiengeschichte verbindet Alltag und Politik, Straßenwitz und Kriegserfahrung, Autobiographisches und Fiktion zu etwas, das stärker nachwirkt als jede romanhafte Biographie: dem Schelmenroman eines polnischen Großvaters, der – die Gräuel des Krieges und des Totalitarismus herabmildernd und die eigene Heldenrolle auffrisierend – Geschichten erzählt, die gerade im Begriff sind, Geschichte zu werden. Ein lebendiger, an Zwischentönen reicher, aber auch abgründiger Roman über eine Familie vor dem Hintergrund der Geschichte Polens und Europas im 20. Jahrhundert.

Matthias Nawrat, geboren 1979 im polnischen Opole (Oppeln), siedelte als 10jähriger mit seiner Familie nach Bamberg um. Er studierte Biologie in Freiburg und Heidelberg, danach am Schweizer Literaturinstitut in Biel. Matthias Nawrat lebt in Berlin.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Fr. 30.10. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Péter Gárdos

liest aus

Fieber am Morgen

„Wie viele haben geantwortet?“ „Beinah zwanzig.“ „Willst du jeder von ihnen zurückschreiben?“ „Sie ist die Richtige“, antwortete Miklós. „Und woher weißt du das?“ „Ich weiß es einfach.“

Im Juli 1945 wird Miklós, ein junger Ungar, nach Schweden gebracht. Er hat das KZ Bergen-Belsen überlebt, besteht nur noch aus Haut und Knochen, Zähne hat er auch keine mehr. Sein Arzt gibt ihm sechs Monate. Doch er hat andere Pläne. 117 junge Frauen aus Miklós' Heimatstadt haben wie er die Vernichtungslager überlebt und es nach Schweden in Erholungsheime geschafft. Jeder einzelnen von ihnen schreibt er einen Brief. Eine dieser Frauen wird er heiraten, das hat er sich fest vorgenommen. Hunderte Kilometer entfernt liest Lili seinen Brief und beschließt, ihm zu antworten. Brief um Brief verlieben sich die beiden ineinander. Im Dezember 1945 treffen sich Miklós und Lili zum ersten Mal. Sie haben nur drei Tage. Und lieben sich vom ersten Augenblick. Nun müssen sie nur noch einen Weg finden, wie sie heiraten können. Und Miklós darf nicht sterben.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 2.11. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Danko Rabrenovic

LESUNG SÜD liest aus

Herzlich willkommencic

Heimatgeschichten vom Balkanizer

Danko Rabrenovic tischt uns eine Reihe autobiografischer Geschichten auf und beleuchtet seinen Alltag zwischen zwei Welten – Deutschland und dem Balkan. Er erzählt von Biodeutschen und Turbobalkanesen und fragt sich, was es eigentlich bedeutet, wenn seine Nachbarn nie bei ihm klingeln, weil sie seine „Privatsphäre nicht stören“ wollen. Und er erinnert sich an den Tag, als seine achtjährige Tochter keine Lust mehr darauf hatte, „die Deutsche“ in der Familie zu sein und darum bat, ihr einen kroatischen Pass zu besorgen.

Danko Rabrenovic spielt mit kulturellen Gegensätzen und Klischees, zeigt aber auch, wie eine Symbiose aus beiden Welten aussehen kann. Heimat ist in seinen Geschichten keine geografische Koordinate mehr, sondern ein Gefühl.

„Eine Haftpflichtversicherung abzuschließen, widerspricht irgendwie unserer Mentalität. Wir hoffen immer, dass alles gut geht und nichts Schlimmes passiert. Und wenn doch etwas passiert, dann verfluchen wir einfach die ganze Welt.“

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Fr. 6.11. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Die Veranstaltung fällt leider aus wegen Krankheit.

Petros Markaris

liest aus

Zurück auf Start

Ein Fall für Kostas Charitos

Warum geht es in Griechenland nicht endlich aufwärts? Die unbekannte Gruppierung „Griechen der fünfziger Jahre“ glaubt die Schuldigen zu kennen. Aber geht die jüngste Mordserie wirklich auf ihr Konto? Kommissar Charitos ermittelt im Chaos der Stadt Athen, wo der labile soziale Frieden von radikalen Splittergruppen gefährdet wird, nicht zuletzt auch von der „Goldenen Morgenröte“.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Sa. 14.11. 2015 bis Fr. 15.1. 2016 · Metzlersche Buchhandlung, Karlstr. 13, 76133 Karlsruhe

Halina Kirschner, Gerlinde Meyer, Nadine Prange und Katja Spitzer

Ausstellung

10 Jahre Pin-Up-Kalender

10 Jahre Pin Up

Die vier Illustratorinnen Halina Kirschner, Gerlinde Meyer, Nadine Prange und Katja Spitzer aus Berlin und Leipzig haben an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Thomas M. Müller studiert. Seit 2006 produzieren sie den illustrierten Pin-Up-Kalender.

Pin-Up-Kalender 2016 Der Kalender wird manuell im Siebdruck hergestellt und über den Büchergilde Artclub vertrieben.

Zum Jubiläum sehen Sie in der Metzlerschen Buchhandlung eine Ausstellung mit Originalgrafiken aus 10 Jahren.

Mehr zu den Künstlerinnen von Pin On:
Halina Kirschner
Gerlinde Meyer
Nadine Prange
Katja Spitzer

Veranstalter:

Metzlersche Buchhandlung · Büchergilde

Di. 17.11. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Feridun Zaimoglu

liest aus

Siebentürmeviertel

Wolf weiß nicht, wie ihm geschieht. Nach dem Tod seiner Mutter hat er bei seinem Vater gelebt, muss mit ihm aber nach einer Warnung vor der Gestapo plötzlich Deutschland verlassen. Es ist das Jahr 1939, und Wolf findet sich in Istanbul wieder, in der Familie von Abdullah Bey, eines ehemaligen Arbeitskollegen seines Vaters.

Das Siebentürmeviertel ist einer der schillerndsten Stadtteile der Metropole, in der Religionen und Ethnien in einem spannungsreichen Nebeneinander leben. Was als vorübergehende Maßnahme gedacht war, wird zu einer Dauerlösung, und Wolf muss sich zurechtfinden in diesem überwältigenden Kosmos. Er wird von Abdullah Bey an Sohnes statt angenommen, besucht die Schule und erobert sich seine Stellung unter den Jugendlichen des Viertels. Als er langsam zu begreifen beginnt, welche Rolle Abdullah Bey wirklich spielt, gerät er in große Gefahr.

Nach Leyla, dem Bestseller über den Weg einer jungen Türkin von Anatolien ins Deutschland der 60er-Jahre, wendet sich Feridun Zaimoglu wieder der Türkei zu und greift dabei die deutsche Emigration auf. Mit großer Sprachkraft und Poesie führt er den Leser in eine Welt, in der Kulturen und Religionen, aber vor allem menschliche Leidenschaften und Sehnsüchte aufeinanderprallen.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Bücherschau

Eine Veranstaltung im Rahmen der Karlsruher Bücherschau

Eintritt: 10,00 €, ermäßigt: 8,00 €, Mitglieder: 5,00 € (Vorverkauf Laden)

Fr. 20.11. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Thees Uhlmann

liest aus

Sophia, der Tod und ich

Der Tod gibt sich die Ehre und bringt Leben in die Bude.

Im Debütroman des Musikers Thees Uhlmann geht es ums Ganze. Der Tod klingelt an der Tür. Aber statt den Erzähler ex und hopp ins Jenseits zu befördern, gibt es ein rasantes Nachspiel. Ein temporeicher, hochkomischer, berührender Roman über die wirklich wichtigen Fragen des Lebens.
Vor der Tür des Erzählers steht ein Mann, der ihm ähnlich sieht und behauptet, er sei der Tod und wolle ihn mitnehmen. Er habe noch ungefähr drei Minuten zu leben. Zwischen den beiden entspinnt sich eine absurd-witzige Diskussion, in der es um Kopf und Kragen, um die Insel Juist, den Lakritzgeschmack von Asphalt und das depressive Jobprofil des Todes geht.

Zu seiner Verwunderung gelingt es dem Tod nicht, den Erzähler sterben zu lassen. Ein spektakulärer Roadtrip beginnt. Gemeinsam mit seiner Exfreundin Sophia und dem Tod macht sich der Erzähler auf den Weg zu seiner Mutter und zu seinem sieben Jahre alten Sohn, den er seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, dem er aber Tag für Tag eine Postkarte schreibt. Es geht auf eine Reise zwischen Himmel und Hölle – und um die Frage, ob es das alles überhaupt gibt. Eine Reise, die geprägt ist durch die Tollpatschigkeit, mit der sich der Tod durch die Welt der Lebenden bewegt, und Fragen wie: Muss der Tod pinkeln? Und wenn ja, wie macht er das? – Und die große Frage, was denn besser ist, „to burn out or to fade away“?

„Sophia, der Tod und ich“ ist eine irrsinnig lustige, berührende Suada, druck- und kraftvoll in jeder Zeile. Man liest, lacht, zerfließt in Melancholie und birst vor Freude, dass man noch am Leben ist.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Bücherschau

Eine Veranstaltung im Rahmen der Karlsruher Bücherschau

So. 22.11. 2015 · 18 Uhr · Stephansaal, Ständehausstr. 4, 76133 Karlsruhe

Harald Hurst & Gunzi Heil

Musik und Literatur mit

Live - was sonscht?

Kaum zu glauben, dass Harald Hurst in diesem Jahr 70 Jahr alt geworden ist. Seit vier Jahrzehnten steht er auf der Bühne – natürlich nicht nur in Karlsruhe. So ist dieser Abend auch eine Hommage an einen großen Schriftsteller, der vom großen Künstler Gunzi Heil begleitet wird.
Gemeinsam nehmen sie die Gemütsverfassung der Badener treffsicher unter die Lupe und wissen sich auch vom geliebten Feind, dem Schwaben, abzugrenzen.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Bücherschau

Eine Veranstaltung im Rahmen der Karlsruher Bücherschau

Eintritt: 12,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 23.11. 2015 · 20:15 Uhr · Regierungspräsidium KA, Karl-Friedrich-Str. 17, 76133 Karlsruhe

Zekarias Kebraeb

Präsentation und Lesung

allmende – Zeitschrift für Literatur

2014 waren 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht – dahinter stehen 60 Millionen Schicksale. In der aktuellen allmende-Ausgabe erhalten einige von ihnen eine Stimme – einer von ihnen ist beispielsweise der in Eritrea geborene Zekarias Kebraeb. Nach seinem Abitur flüchtet der damals 17-Jährige, um dem Militärdienst im autoritären Regime seiner Heimat zu entgehen. Zusammen mit der Journalistin Marianne Moesle verfasste er 2011 die Fluchtbiografie Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn, die Zekarias Kebraeb zur Anerkennung als politischer Flüchtling verhalf.

Eintritt frei.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Bücherschau

Eine Veranstaltung im Rahmen der Karlsruher Bücherschau

Di. 24.11. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Moshe Kahn

Moderne Odyssee präsentiert das sizilianische Epos

Horcynus Orca

von Stefano D'Arrigo

Die Landschaften um die Straße von Messina bilden die Brücke zwischen den Mythen der Antike und der Gegenwart. Hier, zwischen Skylla und Charybdis, hörte Odysseus den Gesang der Sirenen. An genau diesen Ort, sein Zuhause, strebt der Held von Stefano D'Arrigos Meisterwerk 'Horcynus Orca', dem letzten großen unentdeckten Roman der Moderne, der nur mit Joyce, Kafka, Musil, Proust zu vergleichen ist. D'Arrigo bannt diese ganze Welt in nur vier Tage: Ein 1943 nach dem Zusammenbruch der Marine heimkehrender Matrose erfährt, was der Krieg aus seinen Menschen gemacht hat. Eine geheimnisvolle Frau hilft dem Fischer ohne Boot über die Meerenge, aber er muss erfahren, dass jede Heimkehr vergeblich ist, wenn der Tod das Ruder führt.

Vierzig Jahre nach dem Erscheinen ist es Moshe Kahn gelungen, den lange als unübersetzbar geltenden Roman zum ersten Mal in eine andere Sprache zu übertragen. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, für das sizilianische Italienisch mit seinen bildstarken und metaphernreichen Dialekten und erdigen Phonemen eine deutsche Entsprechung zu finden, die den großen Wurf des Romans, seine sprachliche Finesse und seine weiten Anspielungsräume lebendig werden lässt. Im Prinz-Max-Palais spricht Moshe Kahn über die Schwierigkeiten sowie Stolpersteine seiner Arbeit.

Eine Glanztat.

Stefano D'Arrigo, 1919 in Alì Marina bei Messina geboren, schloss sein Studium mit einer Arbeit über Friedrich Hölderlin ab, übersiedelte nach Rom und debütierte 1957 mit einem Gedichtband, dem Ungaretti und Gadda einen Preis zusprachen. 1992 starb D' Arrigo in Rom.

Aktuell: Moshe Kahn erhält dieses Jahr den Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzungen ins Deutsche.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Bücherschau

Eine Veranstaltung im Rahmen der Karlsruher Bücherschau

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Di. 1.12. 2015 · 20:15 Uhr · Regierungspräsidium KA, Karl-Friedrich-Str. 17, 76133 Karlsruhe

Reinhold Joppich und Mario Di Leo

Musik und Literatur

Amore Amore

Italienischer Abend

Reinhold Joppich (Rezitation) und Mario di Leo (Gitarre/Gesang) stillen die Sehnsucht der Deutschen nach Italien.

Mit dem Programm „Amore Amore“ bringt Reinhold Joppich, der frühere, legendäre Vertriebsleiter von Kiepenheuer & Witsch dem Publikum Schönheit und Absurdität der Liebe in der italienischen Literatur näher. Musiker Mario di Leo ergänzt die Geschichten durch neapolitanische canzoni d’amore. Gemeinsam zeichnen sie ein Bild zwischen Sprachromantik und Klangtemperament und machen damit eines der weltweit wichtigsten Themen der Kunst zugänglich – die Liebe.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Bücherschau

Eine Veranstaltung im Rahmen der Karlsruher Bücherschau

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mi. 2.12. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Wolfgang Schorlau

hochbrisant mit

Die schützende Hand

Denglers achter Fall

Es liest: Reinhold Joppich

Ein hochbrisanter Dengler-Krimi vor dem Hintergrund der NSU-Mordserie, der Schlagzeilen machen wird

Die Sicherheitsbehörden ermitteln nicht gegen die Täter, sondern gegen das Umfeld der Opfer der NSU-Mordserie, Akten werden geschreddert, der Verfassungsschutz hat überall seine Finger im Spiel ... Was, wenn das kein bloßes Behördenversagen ist? Wer hält seine schützende Hand über die Mörder? Dieser Kriminalroman ist ein Ereignis und beschäftigt schon vor seinem Erscheinen Medien und Politik.

Wolfgang Schorlau, bekannt für seine brisanten, exzellent recherchierten Krimis, greift den Fall auf, der im gerade noch laufenden Prozess gegen Beate Zschäpe und Mitangeklagte verhandelt wird, und er stellt die entscheidenden Fragen. Die Ergebnisse seiner Recherche sind spektakulär.

„Wer erschoss Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt?“, fragt ein unbekannter Anrufer. Georg Dengler muss an einen seiner ersten Fälle als Privatermittler denken, nachdem Dr. Müller, sein Chef beim Bundeskriminalamt, und Mike Nopper, sein Gegenspieler beim hessischen Verfassungsschutz, ihn aus dem BKA gedrängt hatten. Damals, 2004 nach dem Nagelbombenanschlag in Köln. Der Buchhändler Tufan hatte ihn damals beauftragt. Sein Laden war bei dem Attentat zerstört worden, und trotzdem wollte ihm die Polizei die Tat anhängen. Dengler konnte ihm nicht helfen. Als er erfährt, dass Nopper nun stellvertretender Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes ist, taucht er tief in den NSU-Komplex und das Netzwerk von Staatsschützern und Neofaschisten ein. So tief, dass er nicht bemerkt, dass die Drahtzieher ihn selbst ins Visier genommen haben.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Bücherschau

Eine Veranstaltung im Rahmen der Karlsruher Bücherschau

Do. 3.12. 2015 · 18:30 Uhr · Regierungspräsidium KA, Karl-Friedrich-Str. 17, 76133 Karlsruhe

Sabine Geissel

After-Work-Lesung liest aus

Der Igel im Meer

Der aktuelle Karlsruher Roman in der Reihe ''Kleine Karlsruher Bibliothek''

Sommer 2010. Die Fußball-WM ist gerade vorbei, und in Karlsruhe steigt an diesem Wochenende „das Fest“ – das größte Open-Air-Ereignis der Region. Sonntagabend entdeckt ein Stadtstreicher die ausgeblutete Leiche des 28-jährigen Models Sofia Stern im Schlosspark. Ein brutaler Serienmörder, genannt der „Vampir“, der in Karlsruhe und Freiburg bereits drei junge Frauen getötet hat, hat wieder zugeschlagen. So scheint es zumindest. Doch der war es nicht, wie sich sehr bald herausstellt.

Der Kriminalroman „Der Igel im Meer“ ist das eindrucksvolle Debüt der Karlsruher Autorin Sabine Geissel. Spannung und sprachliche Qualität überzeugten die Jury. Der Roman ist Gewinner der Ausschreibung der Literarischen Gesellschaft, die einen aktuellen unveröffentlichten Roman suchte, der in Karlsruhe spielt. „Der Igel im Meer“ ist nun im Rahmen der „Kleinen Karlsruher Bibliothek“ erschienen.

Die „Kleine Karlsruher Bibliothek“ ist eine Reihe der Literarischen Gesellschaft und des Info-Verlags. Publiziert werden weitgehend vergessene oder unveröffentlichte Texte, welche die Karlsruher Geschichte literarisch widerspiegeln.

Eintritt frei

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Info Verlag · Bücherschau

Eine Veranstaltung im Rahmen der Karlsruher Bücherschau

Mo. 7.12. 2015 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Karl Wolfgang Flender

LESUNG SÜD liest aus

Greenwash, Inc.

Sie haben ein Unternehmen mit problematischem Portfolio? Genmais? Produktion in asiatischen Sweatshops? Kein Problem: Mars & Jung kümmert sich darum. Die Agentur bietet eine ganzheitliche Betreuung, von viralen Imagekampagnen über die Beschaffung von Fairtrade-Zertifikaten bis zum Krisenmanagement vor Ort. Falls es irgendwo mal brennt. In einer Textilfabrik zum Beispiel. In der es keine Fluchtwege gibt.

Thomas Hessel ist in dieser Greenwash-Welt zu Hause. Und er verfügt über die perfekten Eigenschaften, um hier Karriere zu machen: Kreativität, Empathie, Aufopferungsbereitschaft – und totale Skrupellosigkeit. Für PR-Storys reist er nach Brasilien, Indien oder Ghana und geht für den Erfolg seiner Projekte über Leichen. Er liefert dabei, was von ihm verlangt wird: die Lügen, die wir alle glauben wollen. Bis er selbst zum Opfer der eigenen Ambitionen wird.

Karl Wolfgang Flender erzählt mit schmerzhafter Präzision die Geschichte eines steilen Aufstiegs – und eines rasanten charakterlichen Zerfalls. Ein erbarmungsloses Debüt: hochintelligent, schamlos und zynisch.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Mo. 21.12. 2015 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

SWR2

SWR-Bestenliste

Literaturkritik live

Eine Jury aus 31 renommierten Literaturkritikern wählt monatlich zehn Bücher aus, denen sie möglichst viele Leserinnen und Leser wünscht. Wie bewertet man Literatur, was sind die Kriterien, ob ein Buch ge- oder misslungen ist? Die SWR-Bestenliste gestattet einen Einblick in die Werkstatt literarischer Kritik.

Bekannte Kritiker der großen deutschen Zeitungen, wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Welt und der Rundfunkhäuser von ARD und Deutschlandfunk sind regelmäßig zu Gast im Prinz-Max-Palais – eine besondere Veranstaltung, die kein Literaturinteressierter versäumen sollte. Im Karlsruher Literaturhaus diskutiert eine Auswahl der Kritiker über herausragende Neuerscheinungen des Buchmarktes.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · SWR2

Eintritt: 5,00 €, Mitglieder: 3,00 € (Vorverkauf Laden)

Im Jahr 2015 gab es 39 Termine.